Geschichte

Die Geschichte unserer Pfadi und das wage ich stolz zu sagen, ist: unendlich! Ihre Ursprünge kann man datieren. Doch multipliziert man alle Erlebnisse einer Pfadiübung mit Anzahl Pfader, Pfadistunden und Pfadijahre so kommt man zu keinem Ende, denn der nächste Anlass, die nächste Generation und das nächste Jahrzehnt stehen schon vor der Tür. Erleben, nicht darüber schreiben! Deshalb hier die völlig unvollständige Geschichte von 80 Jahren Pfadi Winkelried Rothenburg:

Es war 1937. Eine andere, dunkle Zeit. Alle Fotographien sind schwarzweiss und die Pfadi Winkelried Rothenburg gibt es noch nicht. Durch die Wälder von Rothenburg streift eine Wikinger-Gruppe, gegründet von Andreas und Robert. Sonst kennt man die Jugendgruppen in ihren gelben Hemden nur in Zürich. Im Kanton Luzern gibt es sonst nur in Malters eine Wikinger-Gruppe. Sie unterstützen die Rothenburger. Und so nehmen 15 Buben aus Rothenburg an einem Lager mit den Wikingern aus Malters teil. Doch dann kommt Kaplan August Tanner, der Vater unserer Pfadi-Abteilung ins Dorf am Rotbach. Er weiss genau, dass die Jugendlichen eine Freizeitbeschäftigung brauchen.

1938 erhält Lehrer Paul Lichtsteiner von Pfarrer Leo Birrer die Erlaubnis, eine Jungwacht zu gründen. Aber schon 1939 wurde die Jungwacht wegen mangelndem Anklang in die Pfadiabteilung Winkelried Rothenburg umgewandelt. Schon 1940 wird die Stufe der Wölfe gegründet. Doch ein Wölfi-SoLa wird nicht bewilligt. Die Wölfe seien zu jung, um Selbständigkeit in der Gemeinschaft zu verwirklichen. In Unterbäch findet 1941 das erste Zeltlager der Pfader statt. 1942 geht der erste Unterhaltungsabend im Ochsen über die Bühne. Und 1943 erscheint die erste Pfadizeitung unter dem Namen Haarus. Was noch fehlt, ist ein eigenes Pfadiheim. In das, bisher von den Pfadern genutzte Arbeitszimmer im Schulhaus, kommt 1944 nämlich ein neuer Lehrer und eine neue Klasse rein: Die 58 Mitglieder der Pfadi stehen auf der Gasse. 1948 findet das Bundeslager in Trevano bei Lugano statt. Aus Rothenburg sind 35 Pfader dabei.

1949 feiert die Abteilung ihren 10. Geburtstag. Doch ihr Gründer verlässt Rothenburg: Kaplan August Tanner leistete 10 Jahre als Abteilungsleiter nennenswerte Aufbauarbeit. Er wird Pfarrer in Neudorf, wo er ebenfalls eine Pfadiabteilung gründet. Apropos gründen: 1950 rufen 14 ehemalige Pfader den APV ins Leben. 1956 gehen 40 wohlgelaunte Pfader ins BuLa in Saignelégier in den Freibergen. Die romantischen Lagerplätzchen und die Gummistiefel bleiben in Erinnerung. 1961 wird Kaplan Siegfried Arnold neuer Präses. Das hervorstechende Ereignis ist die Inbetriebnahme der Pfadibude bei der Familie Sigrist im Kapf. 1964 gehen die Wölfe zum ersten Mal zwei Wochen mit den Pfadern ins Zeltlager in Bellwald. 1973 findet ein Generationenwechsel statt. Doch trotz Führermangel ist das SoLa in Reckingen VS ein Erfolg. Weil der Blauring Rothenburg zu viele Leiterinnen hat, gründen zwei von ihnen 1981 den Mädchenstamm Arkansas mit neun Mädchen.

1983 findet das erste Lager der Mädchenpfadi statt, natürlich getrennt von den Buben. 1985 entscheidet die Kirchgemeinde, die Pfrundschüür für eine halbe Million Franken in ein Pfadiheim umzubauen. Ein Jahr später ist die Eröffnung.

1989 feiert die Abteilung ihren 50. Geburtstag und mit dem Jubiläumsbuch erscheint die Hauptquelle dieses Textes. Teilnehmer-Bestand nach einem halben Jahrhundert: 50 Wölfe, 45 Mädchenpfader, 36 Pfader, 55 Rover und Total 20 aktive Leiter. Kurz darauf wird die Biendli-Stufe gegründet.

1999 wird mit einem Monsterlager das 60 Jahr Jubiläum gefeiert. Im Jahr 2000 ist das Corpslager im Diemtigtal die erste Woche zugeschneit, sodass hunderte von Pfadern in Turnhallen untergebracht werden. 2004 findet ein gemeinsames Biendli- und Wölflilager, kurz WoBiLa, statt und in der Drachenstadt in Hersiwil wird unser neuer Präses auf den Namen Haribo getauft. Zwei Monate danach findet in der Schweiz zum ersten Mal die Aktion 72 Stunden statt. Die Pfadi Rothenburg sammelt innerhalb von 72 Stunden an einer Chilbi Geld für ein Pfadiprojekt in Burkina Faso. Fünf ehemalige Leiterinnen und ein ehemaliger Leiter gründen 2006 die Biber-Stufe für Kinder im Kindergarten- und 1. Klass-Alter. Im Kanton Luzern sind wir damit die Ersten. Das BuLa 2008 bei Benken ist einfach genial und einzigartig und die Geburtsstunde der Pios. Diese neue 3. Stufe wird mit grossem Erfolg gegründet und erlebt im Jahr 2009 ein intensives Lager.

2008 findet das Bundeslager Contura in der Linthebene statt.

2009 wurde das 70 Jahre Jubiläum gefeiert auf der Konstanzwiese. Der kleine Seilpark zwischen zwei Türmen und Blachenrutsche sorgte für Aufsehen.

2018 findet unter dem Motto Lupiter18 das erste Kantonslager der Pfadi Luzern statt, bei dem die Pfadi Rothenburg natürlich mittendrin ist.

2019 feiert die Pfadi Rothenburg ihr 80 Jähriges bestehen mit einem grossen Fest auf der Lindauwiese. Vom Freitagabend bis am Sonntagnachmittag trafen sich Jung und Alt feierten bei bestem Wetter. Die Attraktionen Turm mit Kletterwand und das Riesenrad aus Holz wurden regelrecht in Beschlag genommen, wollte doch jeder ein paar Runden drehen auf dem Riesenrad ala Pfadi Rothenburg welches für Aufsehen sorgte. Kulinarisch konnte man sich mit feinem Essen und Getränken verwöhnen. So auch nach dem Feldgottesdienst am Sonntagmittag. Ausserdem wurde die Neugründung der Biendlistufe bekanntgegeben, welche sofort grossen Anklang findet.